Die Frau stieg an der Endhaltstelle aus dem Bus aus und versuchte zwei Tüten in ihrer Tasche zu verstecken. Sie ging langsam durch den leichten Nebel auf die andere Seite der Straße. Mit jedem Schritt schlug ihr Herz schneller. Mit jedem Schritt näherte sie sich den riesigen Containern. Sie wartete am Eingang, über dem ein Schild stand »Deutsches Rotes Kreuz«. Ein Mann mit einer grünen Uniform steckte den Kopf durch das Fenster des kleinen Häuschens neben dem Eingang hinaus und rief: »Karte bitte!« Sie zeigte eine weiße Karte mit dem Bild einer kopfbedeckten Frau und ein paar Zahlen und Buchstaben darunter. Die Karte schaute er sich verdrossen an, dann die Frau. Er gab die Karte zurück. Sie beschleunigte das Tempo ihrer Schritte und ging die Treppen des ersten Containers aus der Reihe hinauf. Sie öffnete eine Tür aus weißem Kunststoff und sah, dass ihre Zimmergenossin »Wahidah« vor dem Fenster stand.
Samah: »Ich habe dir zehn Mal gesagt, du sollst hier nicht rauchen. Ich habe keine Lust auf den Alarm und Ärger mit der Security.«
Wahidah drehte den Kopf um: »Ich habe gar nicht gemerkt, dass du hier zurück bist.«
Samah: »Ich bin erst jetzt angekommen. Guck Mal, was ich gekauft habe. Reis, Eier, Tomaten und Spagetti. Wir kochen heute was Leckeres.«
Sie legte die Tüten aus der Tasche auf den Tisch neben einen zerrissenen Briefumschlag und machte die Tür wieder auf: »Ich gehe kurz zu Sabreen. Ich muss ihre Einkäufe abgeben.«
Wahidah: »Das brauchst du nicht mehr«. Samah: »Was?«
Wahidah: »Sie haben heute die Zimmer durchsucht und alle Herdplatten wieder eingesammelt.«
Samah: »Ach nein. Sabreens Kind kann das Essen von der Kantine nicht vertragen.«
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